Ortsgruppe Herbertingen nutzt die Corona-Zeit
Herbertingen – Am Samstag, den 12. März hat die Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Herbertingen des Schwäbischen Albvereins in der Alemannenhalle stattgefunden. Trotz Einschränkungen blickt der Verein auf ein aktives Jahr zurück und ehrte fünf Mitglieder für ihre Treue.
„Das Jahr 2021 beginnt wie das Jahr 2020 endete: Mit Kontaktbeschränkungen“, so hat der Vorsitzende Erwin Buchmann seinen Jahresbericht bei der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Herbertingen begonnen. Das zweite Jahr in Folge ohne Bewirtung und gemütliches Beisammensein, sondern mit Abstand unter den geltenden Coronaregeln. Wie viele andere Vereine hatte auch der Schwäbische Albverein an den Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu knabbern. Sei es das traditionelle Maibaumstellen, die vielen abwechslungsreichen Wanderungen oder das Programm der frisch gegründeten Familiengruppe – der bunt gespickte Veranstaltungskalender konnte nur bedingt umgesetzt werden.
Trotzdem hätten die Mitglieder jederzeit privat den Ansporn gehabt, „hinauszugehen und die Natur und frische Luft zu genießen“, freut sich Erwin Buchmann. Dabei habe das Vorstandsmitglied Birgit Buchmann schnell beobachtet, dass die Konsumgesellschaft weiterhin Spuren hinterlässt. Deswegen habe sie kurzerhand zur eigenständigen „Putzede“ aufgerufen. Darum ließen sich die Mitglieder nicht zweimal bitten und sammelten den Müll auf den Wegen und Fluren rund um die Gemeinde auf. Sogar die fünfjährige Emilia Lehleiter, eines der jüngsten Mitglieder, hat fleißig mitgesammelt.
Der Wanderbericht von Wanderwart Reinhold Burkert fiel zwar kurz aus, zeigte jedoch, wie aktiv vor allem die Senior*innen im Coronajahr 2021 waren. „Es ist wirklich ein Augenschmaus, wenn diese eingeschworene Gruppe aktiv ist“, fügte Erwin Buchmann hinzu. Neben den regelmäßigen Radtouren konnten immerhin ein paar wenige Wanderungen, ein Besuch im Gewandhaus Inneringen sowie das Rübengeisterschnitzen stattfinden. Als Höhepunkt betonte der Wanderwart die Dreitagestour rund um den Feldberg Anfang September. „Dabei legten 15 Leute 63 Kilometer und rund 2300 Höhenmeter zurück“, so Reinhold Burkert.
Das Highlight des Vereinsjahres war jedoch ungeschlagen der Umbau des Albvereinsstübles. Reinhold Burkert und Markus Pfister hatten diesen zunächst im Stillen vorbereitet und nur noch auf den Startschuss gewartet. Von Juli bis Ende des Jahres traf sich die Arbeitsgruppe dann beinahe jeden Freitagabend und Samstagvormittag, um in insgesamt 830 Arbeitsstunden ihren Treffpunkt schön zu machen. „Voller Fleiß, Elan und Liebe für die Sache packten viele bei den Arbeitseinsätzen an. Das war Balsam für die Vereinsseele“, lobte Erwin Buchmann seine Vereinskolleg*innen. Nach 40 Jahren strahlt das Stüble nun in neuem Glanz – im Mittelpunkt der neugestaltete Küchenbereich. (Auf der Homepage der Ortsgruppe gibt es eine Bildergalerie dazu.)
Im Kassenbericht erwähnte der Kassier Ralf Lutz dann, dass die Ortsgruppe im Jahr 2021 durch die Stüblerenovierung erhebliche Ausgaben tätigte, beruhigte die Mitglieder aber im selben Zug: „Das hört sich brutal an. Wir haben aber ja sinnvoll investiert.“ Die beiden Kassenprüferinnen Ines Sailer und Anja Münst konnten krankheitsbedingt nicht bei der Veranstaltung anwesend sein, sodass der Schriftführer Jürgen Sailer deren Bericht vorlegte. Die Frauen hatten 228 Belege im Voraus überprüft und daraufhin die Entlastung des Kassiers vorgeschlagen. Diese erfolgte nach einstimmiger Abstimmung durch den Bürgermeister Magnus Hoppe. Auch er freute sich über die stattfindende Versammlung: „Schön, dass man die Leute wieder persönlich sieht.“
Zum Abschluss ehrte Erwin Buchmann gemeinsam mit dem Gauobmann Claus Bayer fünf Jubilar*innen: Margret Sauter-Sigg und Ralf Lutz für 25 Jahre, Doris Witzler für 40 Jahre sowie Klaus Igel und Eugen Weiß für 50 Jahre Mitgliedschaft im Schwäbischen Albverein. Als Dankeschön gab es jeweils eine Urkunde, eine Anstecknadel und eine Stehle. Nach 59 Minuten beendete der erste Vorsitzende Erwin Buchmann die Jahreshauptversammlung – eine Rekordzeit in der Geschichte der Ortsgruppe Herbertingen.
(Bericht Schwäbische Zeitung vom 22.03.2022)